Was ist eigentlich Original Münster?
Neun Geschichten über eine Stadt, die man sofort erkennt.
Es gibt Städte, die besucht man einmal und es gibt Städte wie Münster. Orte, die sich nicht aufdrängen, aber lange nachwirken. Münster ist eine Mischung aus Geschichte, Alltag, Humor und einer erstaunlich großen Zahl an Fahrrädern. Wer hier lebt oder zu Besuch ist, spürt schnell: Diese Stadt hat ihren ganz eigenen Charakter.

Der Prinzipalmarkt – Münsters schönste Straße?
Der Prinzipalmarkt ist einer der Orte, an denen man sofort versteht, warum Münster so besonders ist. Die Giebelhäuser stehen wie eine Reihe alter Bekannter nebeneinander, streng und elegant, und doch nie aufdringlich. Unter den Arkaden ist immer etwas los: Man flaniert, schaut, trifft zufällig Bekannte oder fotografiert das Kopfsteinpflaster, das im Abendlicht fast golden wirkt.
Was viele überrascht: Der Großteil dieser Straße musste nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgebaut werden. Doch Münster entschied sich bewusst dafür, das historische Bild wiederherzustellen, nicht aus Nostalgie, sondern aus Überzeugung. Die Stadt wollte kein modernes Zentrum aus Beton, sondern den Charakter behalten, der über Jahrhunderte gewachsen war.
Früher wurde hier gehandelt, gefeilscht und getratscht. Heute passiert das mit Kaffee, Einkaufstüten und Straßengesprächen und es hat immer noch die gleiche Selbstverständlichkeit.
Die Täuferkäfige – „Warum hängen da Käfige am Turm?“
Wer in Münster jemanden über den Prinzipalmarkt führt, wartet fast schon darauf: den Moment, in dem der Blick nach oben geht und die unvermeidliche Frage kommt. „Sag mal… warum hängen da Käfige am Turm?“ Drei Eisenkörbe an der Lambertikirche.
Die Käfige erinnern an ein dramatisches Kapitel der Stadtgeschichte. 1534 übernahmen die Täufer für kurze Zeit die Macht in Münster und errichteten einen radikal-religiösen Stadtstaat. Nach der Rückeroberung wurden die Anführer hingerichtet und ihre Körper zur Abschreckung in die Käfige gelegt. Hart, brutal, aber historisch.
Bemerkenswert ist, dass Münster sie nicht entfernt hat. Die Käfige bleiben sichtbar, mitten über dem täglichen Leben.
Die Promenade – Münsters grüne Runde für alle
Die Promenade ist ein Geschenk, das man erst beim zweiten Blick richtig versteht. Ein geschlossener Ring aus Bäumen, einmal rund um die Altstadt, wo früher die Stadtmauer stand. Heute ist sie Münsters beliebtester Weg: halb Verkehrsader, halb Park, halb Treffpunkt. Ja, hier gelten andere mathematische Regeln.
Morgens radeln Schüler, Berufstätige und Studierende im gleichen Rhythmus. Mittags trippeln Spaziergänger über das Laub, abends joggt jemand vorbei, der fest entschlossen aussieht. Und immer dieses Surren der Räder, das zu Münster gehört wie die Füchse zur Aaseewiese.
Im Frühling riecht die Promenade nach Lindenblüten, im Herbst raschelt das Laub unter den Reifen. Im Winter ist sie glatt und dunkel
Was die Promenade so besonders macht, ist ihr demokratischer Geist. Hier begegnen sich alle, ohne dass es auffällt. Man fährt, geht oder joggt nebeneinander her. Jeder hat Platz, niemand stört. Ein tägliches Miteinander, das so selbstverständlich ist, dass man erst darüber nachdenkt, wenn man woanders merkt, wie selten so etwas eigentlich ist.
Die Leeze – der unkomplizierteste Weg durch Münster
In Münster heißt das Fahrrad nicht Fahrrad. Es heißt Leeze. Und das sagt schon viel darüber aus, welche Rolle es hier spielt. Ohne Leeze wäre Münster nur halb so mobil und wahrscheinlich doppelt so genervt.
Die Stadt hat mehr Fahrräder als Einwohner. Die meisten Münsteraner haben gleich mehrere: eine gute, eine alte, eine „für den Winter“ und eine, die irgendwo noch angeschlossen steht, aber seit Monaten vergessen wurde.
Die Leeze ist hier nicht Lifestyle, sie ist Logik. Fährst du mit dem Auto, suchst du einen Parkplatz. Fährst du mit der Leeze, stellst du sie irgendwo ab und hoffst, dass sie nachher noch da ist. Im Zweifel holt man sich einfach eine andere.
Warum ist die Leeze hier so erfolgreich? Weil Münster klein genug für kurze Wege und groß genug für Bewegung ist. Weil die Promenade ein natürlicher Radweg ist. Und vielleicht auch, weil Busfahren 3-mal länger dauert.
Der Kiepenkerl – ein Stück Münster zum Anfassen
Der Kiepenkerl wirkt wie eine Figur aus einer anderen Zeit: blaue Kitteljacke, Stock, große Tragkiepe auf dem Rücken. Früher war er ein wandernder Händler, der Waren, Neuigkeiten und Geschichten von Hof zu Hof brachte. Heute ist er ein Symbol des Münsterlandes – und einer der beliebtesten Treffpunkte der Stadt.
Die Statue am Kiepenkerlplatz hat eine besondere Geschichte. Die ursprüngliche wurde im Krieg zerstört, und Münster ließ sie detailgetreu wieder aufbauen. Der Kiepenkerl steht für Bodenständigkeit und Verlässlichkeit – Eigenschaften, die man im Münsterland nicht als Tugend verkauft, sondern einfach lebt. Deshalb fühlen sich viele Menschen an diesem Ort so wohl. Er ist geschichtsträchtig, aber nicht abgehoben. Er ist Symbol und Alltag zugleich.
Tatort Münster – vom Drehort zum Markenzeichen
Der Münster-Tatort hat eine ganz eigene Fanbase. Und das liegt nicht nur an Thiel und Boerne, sondern daran, wie Münster selbst darin vorkommt. Kaum eine Folge vergeht, ohne dass man bekannte Orte sieht: den Prinzipalmarkt, das Schloss, den Hafen oder den Aasee.
Tatort Münster funktioniert so gut, weil der Humor passt. Staubtrocken, leicht übertreibend, aber nie albern. Thiel im klapprigen Bus, Boerne im glänzenden Auto – zwei Welten, die doch denselben Weg fahren. Irgendwie spiegelt das die Stadt perfekt wider.
Münster wird im Tatort nicht als Actionkulisse gezeigt, sondern als charmante, ruhige Stadt mit Ecken, die man erst beim zweiten Blick versteht. Genau so erleben es auch viele Besucher.
Der Aasee – Münsters Wohnzimmer unter freiem Himmel
Der Aasee ist einer der Orte, an denen man sofort merkt: Münster lebt draußen. Morgens laufen Menschen am Wasser entlang, mittags sitzen sie auf den Steinstufen, abends breitet sich die halbe Stadt auf den Wiesen aus. Der Aasee ist Picknickplatz, Sportstrecke, Date-Ort, Denkpause und Sommerabendbühne zugleich.
Im Sommer bildet sich hier eine eigene Atmosphäre. Musik weht vom Ufer, Getränke klirren, irgendwo versucht jemand eine Slackline zu meistern, und die Sonne spiegelt sich im Wasser. Man bleibt einfach sitzen, oft länger als geplant. Niemand wirkt gestresst.
Im Winter zeigt der Aasee ein anderes Gesicht: ruhiger, grauer, aber nicht weniger eindrucksvoll. Ein paar Spaziergänger, Hunde, Möwen. Mehr braucht es nicht, um zu verstehen, warum dieser Ort wichtig ist.
Münsteraner Wetter – „Lieber nass in Münster als trocken woanders.“
Münster und Regen: Das ist eine Beziehung, die man nicht trennen kann. Der berühmte Pieselregen ist fein, hartnäckig und taucht gerne genau dann auf, wenn man keine Regenjacke dabeihat. Er ist auch der Grund, warum Schirme hier oft nur Deko sind. Der Wind erledigt den Rest.
Der Regen gehört hier einfach dazu. Wer in Münster lebt, weiß: Man kann sich auf vieles verlassen, aber nie darauf, dass es trocken bleibt. Gleichzeitig prägt der Piesel den Alltag und macht die Stadt auf seine Weise unverwechselbar. Wenn die Sonnenmomente da sind, nutzt man sie.
Was ist nun Original Münster?
Original Münster zeigt sich in vielen kleinen Momenten: im Blick auf die Täuferkäfige, der Runde über die Promenade, der klappernden Leeze auf dem Weg durch die Stadt. Es steckt im Prinzipalmarkt, im Kiepenkerl, im Aasee und sogar im Pieselregen, der zuverlässig wiederkommt.
Und was ist Münster Original?
Münster Original hat genau dort seinen Ursprung. Die Marke entstand aus der Verbundenheit zu dieser Stadt und zu den Dingen, die sie ausmachen: klare Formen, Alltagstauglichkeit, Bodenständigkeit und ein Sinn für Qualität ohne großes Aufheben.
Wir gestalten Produkte, die man wirklich benutzt und gerne trägt. Schlichte Materialien, nachvollziehbare Herstellung und Designs, die im Alltag funktionieren. Jede Socke, jedes Motiv, jeder Artikel soll ein Stück Münster sein – unaufgeregt, aber wiedererkennbar.
Gleichzeitig möchten wir regionale Marken und Produkte digital sichtbar machen. Münster hat viele starke, kreative Händler und wir bieten ihnen eine Plattform, auf der ihre Produkte dort erscheinen, wo Menschen gezielt nach Angeboten „aus Münster für Münster“ suchen. So wird aus lokalen Ideen regionale Sichtbarkeit, und aus guten Produkten echte Alltagsbegleiter.